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Logo Elke Schaaf, leader's performance. Klar denken, klar sprechen, klar handeln. Coachings für Führungskräfte

Nachfolge im Familienbetrieb: 5 typische Probleme

Die Nachfolge im Familienbetrieb ist ein bedeutsamer Prozess, der im besten Falle das Fortbestehen des Unternehmens sichert. Doch oft sind Familienunternehmen mit typischen Problemen konfrontiert, die ihren Ursprung in der Ausprägung des Lebensmotivs Familie haben, wie es im Reiss Profil beschrieben wird. Dieses Motiv beeinflusst maßgeblich, wie Individuen ihre Beziehungen und Verpflichtungen innerhalb der Familie und des Familienbetriebs wahrnehmen und gestalten. Um zu verstehen, wie sich das Lebensmotiv Familie auf die Übergabe des Familienbetriebs auswirken kann, werden im Folgenden fünf typische Probleme beschrieben, die während des Prozesses häufig auftreten.

Um die typischen Probleme bei der Nachfolge zu lösen, ist es entscheidend, eine Kultur offener Kommunikation zu etablieren.

1. Mangelnde Kommunikation

Ein stark ausgeprägtes Lebensmotiv Familie kann zu einer engen Verbindung und einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl führen, das theoretisch die Kommunikation fördern sollte. Jedoch kann es auch zu einer Annahme der impliziten Verständigung kommen, bei der wichtige Gespräche und klare Absprachen unterbleiben, da man davon ausgeht, „dass die Familie schon versteht“. Auf der anderen Seite kann eine schwache Ausprägung des Lebensmotivs dazu führen, dass Kommunikation als weniger wichtig erachtet wird, da die Priorität nicht auf der familiären Bindung liegt, sondern vielleicht auf externen Interessen oder der individuellen Karriere. Beides führt zu mangelnder Kommunikation, die essenziell für eine erfolgreiche Übergabe ist.

2. Unklarheit der Rollen

In Familien, in denen das Motiv Familie stark ausgeprägt ist, kann es zu einer Vermischung von familiären und geschäftlichen Rollen kommen. Dies führt oft zu Unklarheiten, wer für welche Entscheidungen verantwortlich ist. Familienmitglieder nehmen möglicherweise an, dass ihnen bestimmte Rollen zukommen, basierend auf ihrer Position in der Familie und nicht auf ihren Fähigkeiten oder der Unternehmensstrategie. Eine geringe Ausprägung des Motivs kann hingegen dazu führen, dass Familienmitglieder sich aus der Unternehmensführung zurückziehen und klare Rollen- und Verantwortungsbereiche negieren, was die Führung des Unternehmens erschwert.

3. Erwartungsdruck

Ein hohes Lebensmotiv Familie führt zu einem starken Wunsch, die Familie stolz zu machen und das Erbe fortzuführen. Dies kann immense Erwartungen an die Nachfolger stellen, die oft unrealistisch sind und zu Überforderung führen. Auf der anderen Seite kann eine niedrige Ausprägung des Motivs bedeuten, dass Nachfolger sich nicht ausreichend dem Familienunternehmen verpflichtet fühlen, was zu einem Mangel an Engagement und Motivation führt. Diese sind jedoch erforderlich, um das Unternehmen erfolgreich zu leiten und weiterzuentwickeln.

4. Kein Raum für Entwicklung

In einem Umfeld, das stark vom Lebensmotiv Familie geprägt ist, kann die Priorität auf der Bewahrung des Status quo liegen. Dadurch bleibt wenig Raum für die persönliche und professionelle Entwicklung der Nachfolger. Traditionen und die „Art, wie Dinge immer gemacht wurden“, können Innovationen und neue Lernmöglichkeiten blockieren. Ein weniger ausgeprägtes Familienmotiv kann andererseits dazu führen, dass die Notwendigkeit einer gezielten Entwicklung der Nachfolger unterschätzt wird, da die familiäre Bindung und das Interesse am Unternehmenserfolg nicht stark genug sind, um in diese zu investieren.

5. Unzureichende Planung

Die Planung der Nachfolge erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen familiären Werten und betrieblichen Notwendigkeiten. Ein starkes Familienmotiv kann dazu führen, dass emotionale Entscheidungen über rationale Geschäftsentscheidungen gestellt werden, was eine effektive Planung erschwert. Eine geringe Ausprägung des Motivs kann hingegen eine Vernachlässigung der Nachfolgeplanung zur Folge haben, da die Bindung an das Familienunternehmen und dessen langfristigen Erfolg nicht prioritär erscheint.

Lösungsansätze für typische Probleme bei der Nachfolge im Familienbetrieb

Um die typischen Probleme bei der Nachfolge im Familienbetrieb zu lösen, ist es entscheidend, eine Kultur offener Kommunikation zu etablieren, Rollen und Verantwortlichkeiten klar zu definieren, realistische Erwartungen zu setzen und Entwicklungsmöglichkeiten für Nachfolger zu schaffen. Außerdem ist es wichtig, eine umfassende Nachfolgeplanung zu implementieren. Diese Maßnahmen, angepasst an die individuelle Ausprägung des Lebensmotivs Familie innerhalb der Beteiligten, helfen dabei, Missverständnisse zu minimieren, Konflikte zu vermeiden und eine erfolgreiche Übergabe zu gewährleisten.

Was sind die individuellen Dynamiken in Ihrer Familie?

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