Inhalt

Welche Formen der Unternehmensnachfolge gibt es?

Bild von Elke Schaaf

Elke Schaaf

Als Coach und Trainerin begleite ich Menschen mit Leidenschaft
auf ihrem persönlichen und beruflichen Weg.

Die Frage, welche Formen der Unternehmensnachfolge es gibt, beschäftigt viele Unternehmerinnen und Unternehmer spätestens dann, wenn der wohlverdiente Ruhestand näher rückt oder wenn unerwartete Ereignisse wie Krankheit oder Tod eintreten. Eine frühzeitige Auseinandersetzung ist dabei entscheidend, um das eigene Lebenswerk zu sichern und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten. Wer den Übergang ohne strategische Planung angeht, riskiert nicht nur wirtschaftliche Verluste, sondern auch Konflikte im Familien- und Unternehmensumfeld. Grundsätzlich lassen sich vier zentrale Modelle der Nachfolge unterscheiden: die familieninterne Übergabe, der Verkauf außerhalb der Familie, die Verpachtung des Unternehmens sowie der Einsatz einer Fremdgeschäftsführung.

Klarheit, Struktur und weniger Konflikte

Jede dieser Varianten bringt unterschiedliche Chancen, Herausforderungen und rechtliche Aspekte mit sich. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen auseinanderzusetzen und die Form zu wählen, die am besten zu den eigenen Zielen, der familiären Situation und den Marktbedingungen passt. Ein wesentlicher Faktor, der bei allen Varianten eine Rolle spielt, ist die klare Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern, um Unsicherheiten zu vermeiden. Zudem gilt es, steuerliche und rechtliche Fragen gründlich abzuklären, da die Nachfolge ohne fundierte Planung erhebliche finanzielle Belastungen nach sich ziehen kann. Unterstützung von außen, etwa durch spezialisiertes Coaching, kann in diesem Prozess helfen, den Übergang professionell zu gestalten und Potenziale sichtbar zu machen.

Familieninterne Nachfolge

Die familieninterne Nachfolge ist in Deutschland die am häufigsten gewählte Form der Unternehmensübergabe. Hierbei geht das Unternehmen an Kinder, Enkel oder andere enge Verwandte über. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die Übergabe kann durch eine Schenkung zu Lebzeiten erfolgen, durch einen Verkauf innerhalb der Familie oder über ein Testament beziehungsweise einen Erbvertrag geregelt werden. Sollte keine klare Regelung getroffen worden sein, greift die gesetzliche Erbfolge. Ein wesentlicher Vorteil dieser Variante liegt in den steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Wer frühzeitig plant, kann Freibeträge nutzen und damit eine erhebliche steuerliche Entlastung für die Nachfolger schaffen. Außerdem bleibt das Unternehmen in der Familie, was vielen Gründern ein wichtiges Anliegen ist.

Allerdings darf man die Herausforderungen nicht unterschätzen: Familiäre Einflussnahme oder alte Konflikte können den Prozess erschweren und die Entscheidungsfreiheit der neuen Führungskraft beeinträchtigen. Daher ist es ratsam, die Nachfolge frühzeitig offen zu kommunizieren und den Nachfolger sorgfältig vorzubereiten. Eine transparente Planung, in die auch externe Berater eingebunden werden, trägt dazu bei, Reibungen zu vermeiden. Zudem sollten die neuen Verantwortlichen frühzeitig in das operative Geschäft eingebunden werden, um Vertrauen bei den Mitarbeitern aufzubauen. Auf diese Weise lässt sich die Tradition des Unternehmens sichern und gleichzeitig eine zukunftsfähige Basis schaffen.

Verkauf außerhalb der Familie

Wenn sich innerhalb der Familie keine geeignete Nachfolgerin oder kein Nachfolger findet oder bewusst ein anderer Weg gewählt wird, kommt der Verkauf an externe Käufer in Betracht. Hierbei kann das Unternehmen vollständig veräußert werden oder nur teilweise, etwa durch den Verkauf einzelner Geschäftsbereiche. Eine weitere Variante ist das sogenannte Management-Buy-out (MBO), bei dem die bestehende Geschäftsführung das Unternehmen übernimmt. Der große Vorteil eines externen Verkaufs liegt darin, dass der Käufer ein etabliertes Unternehmen übernimmt, das bereits über Strukturen, Mitarbeiter und Produkte verfügt. Für den bisherigen Eigentümer bedeutet der Verkauf zudem, dass er eine größere Summe Kapital erhält, die er anderweitig nutzen oder als Altersvorsorge einsetzen kann. Allerdings gibt es auch Nachteile: Oft wird der Unternehmenswert von Verkäufern zu hoch angesetzt, was den Verkaufsprozess erheblich verzögern kann.

Zudem ist es für den bisherigen Inhaber nicht immer leicht, die emotionale Bindung loszulassen. Ein klar strukturierter Verkaufsprozess, begleitet durch eine professionelle Unternehmensbewertung, ist daher dringend zu empfehlen. Wichtig ist außerdem, die Übergabe an Kunden und Geschäftspartner gut zu kommunizieren, um Vertrauen in die neue Führung zu schaffen. Wer diesen Weg sorgfältig vorbereitet, kann sein Lebenswerk in gute Hände geben und gleichzeitig finanziell profitieren.

Verpachtung des Unternehmens

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Unternehmen zu verpachten. Dabei bleibt das Eigentum beim bisherigen Inhaber, während ein Pächter die operative Führung übernimmt. Diese Variante wird oft gewählt, wenn ein Eigentümer sich zurückziehen möchte, aber die Kontrolle über das Unternehmen nicht vollständig abgeben will. Für den Pächter hat die Verpachtung den Vorteil, dass er nur einen geringen Kapitalbedarf hat, da er keine hohen Kaufpreise aufbringen muss. Die Pachtzahlungen sind steuerlich absetzbar, und der Pachtzins liegt häufig unter den Kosten eines klassischen Kredits. Für den Eigentümer bedeutet dies, dass er weiterhin Einnahmen erzielt, ohne aktiv im Betrieb tätig zu sein.

Allerdings bringt die Verpachtung auch Nachteile mit sich: Der Pächter wird nicht Eigentümer, sodass er keine Kreditsicherheit gegenüber Banken hat. Das kann Investitionen erschweren. Zudem kann es Konflikte darüber geben, wer für bestimmte Investitionen oder Reparaturen verantwortlich ist – insbesondere nach Ablauf des Pachtvertrags. Daher ist es wichtig, klare vertragliche Regelungen zu treffen, die alle Eventualitäten abdecken. Trotz dieser Herausforderungen ist die Verpachtung eine interessante Lösung für Unternehmer, die ihr Lebenswerk in Bewegung halten, aber nicht endgültig verkaufen wollen. Sie eignet sich insbesondere als Übergangsmodell oder für Eigentümer, die den Betrieb in der Familie behalten möchten, ohne dass ein direktes Familienmitglied die operative Leitung übernimmt.

Fremdgeschäftsführung

Als vierte Option bietet sich die Einsetzung einer Fremdgeschäftsführung an. Dabei bleibt das Unternehmen im Eigentum des bisherigen Inhabers, während ein externer Geschäftsführer die operative Leitung übernimmt. Diese Lösung schafft Kontinuität und ermöglicht es dem Unternehmen, ohne Unterbrechung weitergeführt zu werden, auch wenn der Eigentümer sich zurückzieht. Für die Belegschaft bietet dies Stabilität, da keine grundlegende Neugründung notwendig ist. Gleichzeitig erhält der Unternehmer Zeit, um langfristig über eine endgültige Nachfolgeregelung nachzudenken. Nachteile gibt es jedoch auch: Mitarbeiter müssen erst Vertrauen zu einer neuen Führungsperson aufbauen, was Zeit und Fingerspitzengefühl erfordert.

Zudem hängt der Erfolg dieser Lösung stark von den Fähigkeiten und der Integrität des Geschäftsführers ab. Wird die falsche Person eingesetzt, kann dies gravierende Folgen für die Unternehmensentwicklung haben. Deshalb sollte die Auswahl äußerst sorgfältig erfolgen, idealerweise mit Unterstützung externer Berater oder Coaches. Gerade mittelständische Betriebe nutzen diese Form, wenn in der Familie keine geeigneten Nachfolger vorhanden sind, aber die Eigentümer das Unternehmen nicht verkaufen möchten. So bleibt das Unternehmen langfristig erhalten, während die operative Verantwortung in professionelle Hände gelegt wird.

Mit Coaching zur sicheren und starken Nachfolge

Unabhängig davon, für welche Form der Unternehmensnachfolge Sie sich entscheiden – ohne professionelle Begleitung können Fehler entstehen, die den gesamten Übergang gefährden. Genau hier setze ich mit meinem Coaching in Münster und Umgebung an. Ich unterstütze Unternehmen dabei, die passende Nachfolgeform zu finden, Konflikte zu vermeiden und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu verbessern.

Durch die Auswertung individueller Persönlichkeitsprofile ermögliche ich es Familien, ihre Zusammenarbeit klarer zu gestalten und potenzielles Konfliktpotenzial frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus begleite ich die strategische Planung und zeige Wege auf, wie Wissen, Unternehmenskultur und Vision erfolgreich an die nächste Generation weitergegeben werden können.

Mein Ziel ist es, die Nachfolge nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance für Wachstum und Erneuerung zu gestalten. Wenn Sie frühzeitig handeln und sich professionelle Unterstützung sichern, stellen Sie sicher, dass Ihr Lebenswerk erfolgreich weitergeführt wird und die Weichen für eine stabile Zukunft gestellt sind.

zur Hauptseite